Tuesday, November 29, 2005

Lebenszeichen




Heute ist es ein ruhiger Abend mit Schubert und aufgewaermter Pizza; nachdem ich gerade eben nach einem Nickerchen (offiziell habe ich den New Yorker gelesen) aufgewacht bin an einem Samstag Abend um 19:30 Uhr, habe ich beschlossen, auch den restlichen Abend daheim zu bleiben und nicht auszugehen, sondern lieber einen kleinen Happen zu essen, Euch eine Email zu schicken, um dann zeitig ins Bett zu gehen.

Heute war der Gedenkgottesdienst einer Mitarbeiterin, die leider viel zu frueh und an einem Krebsleiden verstorben ist. Ihr Mann arbeitet ebenfalls fuer uns, sie haben einen 16 jaehrigen Sohn. Vater und Sohn haben 6 Monate hinter sich, die ziemlich unbeschreiblich sind. Ich hatte die Gelegenheit, mich mehrmals von Mimi zu verabschieden, und mit ihnen als Familie Zeit zu verbringen. Die Feier heute war in einer Katholischen Kirche mit Anglikanischer Pastorin und Baptisten-Gospel-Chor: sehr eklektisch, sehr „lively“, eine schoene Feier. In Anbetracht dessen, was im Leben unfertig bleibt – sowohl im den Dingen, die man sich vorgenommen hatte, wie auch dort, wo es die Mitmenschen betrifft - denke ich auch deshalb, dass es wichtig ist, dankbar das Leben jeden Tag neu anzunehmen.

Mit meinen Plaenen fuer die Firma und unseren Datenbanken bin ich leider immer noch weit „behind schedule“, aber Rom wurde auch nicht an einem Tag gebaut. Alles in allem bin ich inzwischen mehr Pro als die meissten im hiesigen Makler-business, aber persoenlich fuehle ich mich immer noch am Anfang mit unserem Business, aber das ist vielleicht ganz gut, weil man dann mit genuegend Sorge waltet und keinerlei Ueberheblichkeit aufkommen laesst: jeden Tag einfach weitermachen und das Feld bestellen.

Als ich vom Brand in Schloss Elmau gelesen hatte (derzeit wird im Denkmalamt debattiert, welche Dachbalken erhaltenswert sind, als ob es keine anderen Probleme dabei gibt...), suchte ich unser Bild von B&M's Hochzeit hervor. Soeben habe ich es gescannt und lege es Euch als Anhang bei. Wer war dabei als wir in der zwoelften oder dreizehnten Klasse im Winter durch mannshohen Schnee nach Elmau fuhren, um dort mit den Hausmaedchen zu tanzen und zu flirten? Ich weiss nicht wie es Euch geht, aber ich betrachte das Bild und denke, wie beneidenswert gut wir es doch hatten und haben – einerseits als Gruppe, andererseits, was unseren Erlebnishorizont im Leben betrifft, und wiederum, was uns schon von frueh an mitgegeben wurde an Talent, Praegung, und Werten. Dass es – wie bei allen – dann da und dort zum Unerwarteten, zum Schwierigen, zu Schiksalsschlaegen kommt, ist und wird unvermeidbar bleiben, und wird uns in Zukunft sicher noch erwarten. Andererseits: fuer wen sonst sollte es denn bestimmt sein, wenn nicht fuer diejenigen, die es doch wohl am besten meistern sollten, aufgrund eben dieser Praegungen, Gaben und Vorteile. Just sounds fair to me. Meanwhile, let’s make the best of it.

Anyways, das sind einfach ein paar Gedanken, die man sich an einem ruhigen Samstag Abend macht (wenn man eigentlich „in der Stadt drinnen sein und was losmachen“ sollte, denn es ist Fleet-week, dh die Marine ist in San Francisco und da tobt der Mob, steppender Papst im Kettenhemd und so weiter.)

Morgen ist es Sonntag, das Wetter soll herrlich sein, und ich habe zum Glueck rein gar nichts (makler-technisches) vor, und werde den Herbsttag weidlich nutzen.

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